Bundesrat erklärt ausserordentliche Lage

Der Bundesrat stufte Mitte März aufgrund der Verbreitung des Coronavirus die Situation in der Schweiz als sogenannt ausserordentliche Lage ein. Er verschärfte ausserdem die bereits bestehenden Massnahmen. Dazu gehörten das Verbot von Präsenzunterricht an allen Bildungseinrichtungen, die Schliessung von Einrichtungen und das Verbot von Veranstaltungen. Es kam zum sogenannten Lockdown.

Leere Strasse in Schaffhausen während des Lockdowns. Quelle: iStock/yuelan

Mitte März beschleunigte sich die Ausbreitung des Coronavirus rasant, weswegen sich der Bundesrat gezwungen sah, zu handeln. Alle Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe mussten vorübergehend schliessen. Davon betroffen waren Märkte, Theater, Sportzentren, Skigebiete und so weiter. Ebenso geschlossen wurden Betriebe, in denen das Abstandhalten nicht eingehalten werden konnte.


Dies betraf etwa Coiffeursalons und Kosmetikstudios. Ausgenommen von dieser Regel waren Lebensmittelläden und Gesundheitseinrichtungen wie beispielsweise Apotheken. Die Versorgung mit Lebensmitteln war stets sichergestellt, genügend Vorräte waren vorhanden. Trotz dieser Kommunikation vonseiten des Bundes blieben viele Menschen verunsichert. Regelmässig kam es in den Lebensmittelläden und Apotheken zu Hamsterkäufen, viele Regale blieben tagelang leer. Auch Desinfektionsmittel und Hygienemasken waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft und wurden zeitweise sogar aus Spitälern gestohlen. Um die Grundversorgung im Bereich Lebensmittel decken zu können, wurde unter anderem in der Migros Sonntagsarbeit eingeführt.


Die Stimmung in der Bevölkerung war angespannt. In der Öffentlichkeit wurde jedes Husten mit einem bösen Blick bestraft, in den öffentlichen Verkehrsmitteln hielten sich die Leute nicht mehr mit der blossen Hand an den Stangen fest, sondern zogen ihre Jacken über die Hand.
Fast die ganze Schweiz war beruflich oder auch persönlich betroffen. Etliche mussten ins Homeoffice, die Kinderbetreuung wurde komplizierter, da Schulen vorübergehend auf Fernunterricht umstellen mussten.


Der Bundesrat rief die Bevölkerung dazu auf, alle unnötigen Kontakte zu vermeiden, Abstand zu halten und die Hygienemassnahmen zu befolgen. Er rief insbesondere auch die ältere Bevölkerung dazu auf, zu Hause zu bleiben. Weitere Massnahmen waren Kontrollen an den Grenzen, später sogar ganze Grenzschliessungen.


16.03.2020 - BR zu: Coronavirus (COVID-19): Aktueller Stand und Entscheide