Ihre Texte

Hier werden Ihre Schilderungen publiziert. Wir freuen uns auf Ihre Texte!

Die Redaktion des hep verlags entscheidet darüber, ob die Schilderungen freigeschaltet werden oder nicht. Ehrverletzende, rassistische, unsachliche oder themenfremde Beiträge werden nicht publiziert, ebenfalls solche unter Fantasienamen eingereichte. Die Schilderungen auf dieser Seite stellen die Sichtweise der entsprechenden Verfasserin oder des Verfassers dar.

Schilderung von Björn Kalbitzer (19. Januar 2016)

 

Tod in Paris

Ein grosser, kräftiger Mann streckt seine Hand zu mir und verlangt nach den Tickets. Doch ich träume und höre nichts. Ich stehe draussen mit meinen Freunden und schaue nach oben in die dunkle Nacht, um die wunderschönen Sternen zu betrachten. Es ist schon ziemlich kalt! Jedes Mal wenn ein Windstoss kommt und meine Haut berührt, fröstelt es mich am ganzen Körper und ich bekomme Hühnerhaut. Natürlich gibt es in meiner Gruppe keiner der zugibt, dass ihm etwas kühl ist, schliesslich sind wir auch Metall Fans. Harte Kerle mit weicher Seele beschreibe ich uns immer wieder gerne.

Ich greife mit frierenden Fingern in die warme Jackentasche um die Tickets zu holen, weil der Security schon zum dritten Mal danach fragt und mich meine Freunde mit den Ellbogen in die Rippen stupsen, damit ich endlich mal vorwärts mache. Mein Kollege schnappt mir die Eintrittskarten mit einem Schwung weg und schlägt sie dem starken Mann direkt in seine raue und trockene Hand.  Ich bewege mich in dieser Sekunde kein bisschen, denn in diesem Augenblick frage ich mich: Wer ist dieses Mädchen? Ich habe sie noch nie gesehen. Doch sie entfacht in meinem kalten Körper ein warmes Gefühl. Ist das Liebe? Nein, das kann nicht sein, denn ich kenne sie ja gar nicht. Doch meine Gedanken sind nur bei ihr. Meine Freunde schubsen mich von hinten, weil ich ein Träumer und nicht gerade der schnellste bin. Aber dieses Gefühl gerade eben war einzigartig; etwas, was ich noch nie erlebt habe. Ich schwebe förmlich über den roten Teppich durch den düsteren Flur in die Konzerthalle. Wir sind eine der letzten Gruppe im Saal. Kaum angekommen wird die Band mit tosendem Applaus begrüsst. Auch meine Freunde sind ganz aus dem Häuschen und vergessen, dass wir in der hintersten Reihe stehen. Sie toben, schreien, jauchzen, jodeln….  Nur ich nicht. Ich stehe da wie ein Seelen verlassener Körper, bin still, konzentriert und bewege mich nicht von der Stelle. Ich bin auf der Suche nach dem wunderschönen Engel, der mir den Kopf verdreht hat. Das Konzert ist ausverkauft und in der brodelnden Menge bin ich auf der Suche nach einer bestimmten Person.  Die ganze Zeit habe ich ihr Bild im Kopf, als würde ich sie schon eine Ewigkeit kennen. Ein Bild, so scharf und voller Farben. Es sind die Gedanken, die mir Hoffnung geben, doch leider ist es nicht die Realität. Ein schauerndes Gefühl übergibt mich und ich fürchte dass ein Wiedersehen nicht möglich ist. Meine Traum ist in kleine Splitter zerfallen. Ich möchte gerne aufwachen oder nochmals neu starten. Aber das ist kein Film, sondern das wahre Leben.

Ich schaue mit seufzendem Blick nochmals nach vorne. Und ich traue meinen Augen nicht: Wie aus dem Nichts steht sie plötzlich vor mir. Meine Hände beginnen zu schwitzen und wieder ein Schauer läuft mir über den Rücken. Dieses Mal ist es nicht der Wind, sondern meine Gedanken, die mir ein sonderbares Gefühl verleihen. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich sie tatsächlich noch gefunden habe und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.  Sie dreht sich um und schaut mir direkt in die Augen. Verlegen wende ich meine Augen nicht von ihr ab und sie fängt an zu lächeln. Ein Lachen das alle Menschen im Raum verblassen lässt und nur noch wir beide gegenüber stehen. Der Augenblick fühlt sich ewig an und ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ja es ist Liebe. 

Doch wie aus dem Nichts fangen Leute an zu schreien und rennen verzweifelt davon. Doch ich merke nicht viel davon. Meine Welt ist nicht mehr dieselbe und sie fängt an sich gerade schlagartig zu ändern. Ich höre nur noch Schüsse von hinten und ich falle plötzlich auf den Boden wie ein schwerer Stein, der von einer Klippe fällt. Alles, was ich jetzt noch sehe, ist die Dunkelheit, Blut und Tod.

Es ist der 13. November 2015 und ich bin auf einem Konzert der Band Eagles of Death Metal in der Halle Bataclan in Paris. Ich bin ein Todesopfer einer dschihadistischen Terrorgruppe, die mir mein Leben und das von vielen anderen genommen hat. Eine Tragödie, die die ganze Welt erschütterte. Jedoch ist der Schmerz bei den Hinterbliebenen am grössten. Ich halte jetzt die wahre Liebe meines Lebens in einer anderen Welt für ewig in den Armen.    


Schilderung von Lorena Hirzel (19. Januar 2016)

 

Nie wieder einen Volkswagen

Ich habe mir vor einem Monat einen VW Golf mit dem neuen Dieselmotor gekauft und bin immer noch völlig begeistert davon. Ich liebe es in meinem Auto zu sitzen, weil es so gut nach neuem Material und nach Kirsche vom Duftbaum riecht. Ausserdem geniesse ich es sehr mit dem Golf zu fahren, weil er bequem und schön ist, zudem noch sparsam, kraftvoll und umweltfreundlich.

 

Heute ist der 13. Oktober 2015 und ich erfahre gerade übers Fernsehen vom Abgas-Skandal von Volkswagen. Und zwar lief das so, dass der neue Dieselmotor in den USA getestet wurde und viel zu hohe Werte dabei heraus kamen. Und das nur wegen einer Software, die auf ein Steuergerät geladen wurde. Das heisst, dieser Motor ist nicht so umweltfreundlich wie es Volkswagen versprochen hatte, sondern das volle Gegenteil. Mein neuer VW Golf ist also auch betroffen. Ich sitze noch völlig geschockt vor dem Fernseher und kann es gar nicht glauben, dass ich die ganze Zeit mit einem Skandalauto herum gefahren bin.

 

Einen Tag später fahre ich sofort zur nächsten VW Garage, um das Steuergerät austauschen zu lassen. Jetzt ist mein Golf wieder in Ordnung, doch einen Volkswagen will ich trotzdem nicht mehr, weil ich das Vertrauen zu dieser Marke verloren habe.


Schilderung von Nick Müller (19. Januar 2016)

 

Flüchtlingskrise

Ich trete unsere lang vorbereitete Reise mit meiner Frau auf die schöne Ferieninsel Kos an. Als wir landen und zum Hotel gefahren werden befürchten wir, dass es alles andere als ein Traumurlaub werden wird.

 

Überall sind Flüchtlinge, die kein Zuhause haben, kein Essen und kein Trinken. Es kommen immer mehr und mehr mit kleinen Schlauchbooten oder mit grossen Fähren, manchmal 40 Menschen manchmal aber auch Tausende. Ich erkenne das Elend und frage eine Gruppe, ob ich ihnen helfen kann. Der eine schaut mich fragend an und sagt, klar könne ich ihnen helfen, ich solle mich bei der Hilfsorganisation in Kos melden. Auch dort herrscht ein riesiges Chaos und manche wissen nicht, wem sie jetzt am besten helfen sollen. Endlich findet ein Mann Zeit und meint, ich könne ihnen beim Bau von kleinen Unterkünften helfen und einige Familien mit Kindern in die Hotelunterkunft begleiten und beim Einrichten helfen. Als ich durch die Stadt laufe, merke ich erst, wie gut ich es eigentlich habe. Ich sehe Menschen, die in ihrem eigenen Urin unter einer kleinen Decke auf einer Treppe ein wenig Schlaf suchen und dem Tod entgegen schauen. 

 

Ich stehe am nächsten Morgen wieder sehr früh auf. Obwohl ich nur ein paar Stunden geschlafen habe, bin ich voller Tatendrang in der misslichen Situation so gut ich kann zu helfen und alle zu unterstützen. Wir bilden kleine Gruppen, zwei bis drei Helfer, die zusammen Zelte aufstellen und die Familien mit Essen und Trinken für den ganzen Tag ausstatten.

 

Ich bin sehr froh, dass ich ihnen helfen kann, obwohl es eigentlich nicht der Urlaub ist, den ich mir vorgestellt habe. Aber das Lächeln dieser Flüchtlingskinder in solch einer elenden Situation ist eindeutig mehr Wert als eine Woche Urlaub am Meer. 


Schilderung von Elias Canellos (19. Januar 2016)

 

Flüchtlingsfamilie auf der Reise nach Europa

Ich bin ein 16-jähriges Mädchen aus Syrien und heisse Ayla. Ich hatte eine nicht immer einfache Kindheit und bin in sehr einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Mit dem Bürgerkrieg wurden wir aus unserem Dorf vertrieben. Meine Familie und ich sind nun Flüchtlinge wie Hunderttausende andere in diesem Jahr. Da wir kein Visum erhalten haben, müssen wir uns für viel Geld in die Hände von Schleppern geben, welche uns mit dem Schiff über das Meer nach Europa bringen. Mit der Hoffnung, heil anzukommen und in Europa ein neues Leben beginnen zu können.

Meine drei Geschwister, meine Eltern und ich sind in den letzten paar Wochen schon ein schönes Stück vorwärts gekommen, unser Heimatdorf liegt an der Grenze zum Irak. Wir haben den anstrengenden Weg bis an die Küste bereits hinter uns. Wir sind stark erschöpft, haben Hunger und haben letzte Nacht auf dem harten, kalten Betonboten im Hafen geschlafen. Wir warten jetzt etwas verängstigt auf unseren Vater, der noch einen der Schlepper anheuern muss, um nach Europa zu gelangen. Während wir den Möwen am Meer zusehen und zuhören, gehen uns Bilder durch den Kopf, wie es in Europa aussehen könnte und hoffen auf Hilfe. Diese Gedanken heitern uns wieder etwas auf.

Endlich kommt mein Vater zurück und führt uns auf einem der Schiffe: Mir stockt der Atem - das Schiff droht auseinanderzufallen. Trotzdem betreten wir das Schiff, aber ein sehr mulmiges Gefühl kommt hoch. Die schlimmsten Gedanken gehen mir durch den Kopf. Das Schiff ist nicht wirklich gross und jetzt schon ziemlich überfüllt, der Geruch ist sehr streng. Bei jedem Tritt, den wir machen, schreit das Schiff auf, als wüsste es, was auf es zukommt. Wir setzen uns gemeinsam neben eine andere Familie. Ihre Gesichter verraten, dass sie auch schon sehr viel auf ihrer Reise erlebt haben. Das Schiff legt ab, alles knarrt, schon bevor wir den Hafen überhaupt verlassen haben. Grosse Angst macht sich breit. Der Kapitän - so möchte er genannt werden - versucht uns zu beruhigen, weist aber auch darauf hin, dass dies eine sehr gefährliche Reise wird. Ich bin trotz meiner Angst sehr glücklich, dass die Reise nach Europa los geht. Die Wellen auf dem offenen Meer krachen immer wieder mit voller Wucht gegen das Schiff. Es ist sehr heiss, mein Rachen fühlt sich trocken an und wir haben nur begrenzte Verpflegung an Bord. Die Reise dauert viele lange Stunden, welche oft mit Angst und Schrecken verbunden sind.

Wir haben die Tortur über das Meer überstanden, alle sind gesund in Europa angekommen und in einer Notunterkunft aufgenommen worden. Jetzt ist für uns klar, dass die Geschichten, welche uns früher in unserer Heimat über Europa erzählten wurden, wirklich der Realität entsprechen.


Schilderung von Michel Fischer (19. Januar 2016)

 

Flucht

Ich lebe in Syrien mit meiner Mutter, meinem Vater und meinen drei Geschwistern. Mein Vater hat einem Fremden, die man Schlepper nennt, viel Geld gegeben, damit ich nach Europa reisen kann. Da ich der älteste bin, hofft meine Familie, dass ich dort Geld verdiene und ihnen so helfen kann. Ihnen ist sehr wohl bewusst, dass sie mich auf eine gefährliche Reise schicken, jedoch gibt es für unsere Familie keinen anderen Ausweg.

 

Zusammen mit zweihundert anderen bin ich nun auf einem kleinen Fischerboot. Unser Ziel ist es, dass wir gut nach Italien kommen und für uns dort ein besseres Leben beginnt. Voller Hoffnung und Zuversicht starten wir in eine ungewisse Zukunft. Wir haben alle eine Schwimmweste bekommen. Ich fühle mich aber trotzdem sehr unwohl. Das Meer ist sehr unruhig und vielen ist es schlecht. Immer wieder werden wir nass gespritzt. Einige müssen erbrechen. Wir sitzen eng aneinander und neben mir ist ein Baby, das schon seit einer Stunde schreit. Es hat Angst, Durst und es ist ziemlich kalt. Ich weiss nicht mehr, wie lange wir schon unterwegs sind. Ich bin genervt, da ich nicht gut schlafen konnte. Es ist unbequem, kalt und es stinkt. Ich hoffe, dass die Reise nach Italien nicht mehr so lange dauert. Plötzlich schreien einige ganz laut. Panik bricht aus und alle werden ganz hektisch. Ich schrecke auf und schaue umher. Einer schreit: «Wir sinken!» Frauen versuchen Ihre Kinder festzuhalten. Ich springe aus dem Boot. Viele bleiben sitzen, weil sie Angst haben und nicht schwimmen können. Wo ich hinschaue sehe ich grosse, vor Panik aufgerissene Augen. Ich schreie mehrmals, sie sollen das Schiff verlassen. Doch bei den meisten ist es zu spät. Einige ertrinken, weil sie nicht schwimmen können oder die Schwimmweste nicht angezogen haben. Ich möchte der Frau das schreiende Baby abnehmen. Sie will es mir nicht geben. Aber als sie merkt, dass ich ein guter Schwimmer bin, übergibt sie es mir erleichtert. Ich bin mit etwa fünfzig anderen im Wasser. Zum Glück kommt nach einiger Zeit, die uns wie eine Ewigkeit vorgekommen ist, die italienische Küstenwache. Ich schreie voller Freude: «Wir sind gerettet!» Es werden uns Rettungsringe zugeworfen und an Bord werden wir mit warmen Decken empfangen. Es tut so gut auf einem richtigen Boot unter hilfsbereiten Menschen zu sein. Die Erleichterung ist einfach riesig. Sie bringen uns an Land. Die erste Etappe unserer gefährlichen Reise ist nach schrecklichen Erlebnissen geschafft. Und jetzt? Wie weiter?

 

Ich werde in meinem ganzen Leben nie mehr die Bilder der ertrinkenden, schreienden und hilflosen Menschen vergessen können. Was mir aber auch sehr zu schaffen macht, ist die Ohnmacht nicht mehr helfen zu können. Wenn ich in der Nacht schweissgebadet aufwache, sehe ich doch noch etwas Positives vor Augen. Ich spüre noch heute die dankbare Umarmung der Mutter, dessen Baby ich vor dem Ertrinken retten konnte. Ich frage mich in letzter Zeit oft, warum Menschen überhaupt in solche Situationen kommen müssen. Hinter jeder einzelnen Person können so viele Schicksale stehen. Ich bin jetzt in der Lage mein Leben selbstständig zu führen und meiner Familie die erhoffte finanzielle Unterstützung zu ermöglichen. Meine Reise hat doch noch eine weitere positive Wendung genommen.


Schilderung von Elias Mattmann (19. Januar 2016)

 

Der Betrug

Es ist ein schöner und heisser Mittwoch, als wir uns zu einer Sitzung treffen. Im Voraus habe ich versucht mich daran zu erinnern, ob das Sitzungszimmer klimatisiert ist. Ja, es ist klimatisiert, zum Glück. Es sitzen die wichtigsten Leute des Konzern- Vorstandes im Zimmer: Herr Molser, Herr Klüsser und natürlich Herr Winter.

 

Wir setzen uns alle und beginnen mit der Diskussion, wie wir im amerikanischen Markt eehr Umsatz machen können. Da kommt Herrn Klüsser die Idee, man könnte mit der Sauberkeit der Fahrzeuge werben. Molser widerspricht und meint: “Die Fahrzeuge sind im momentanen Entwicklungszustand nicht sauber, jedenfalls nicht genügend, um damit Werbung machen zu können.” Ich entgegne: “Doch, wenn wir das neue Abgasreduktionssystem verwenden und davor noch das alte System schalten und einige Softwareanpassungen durchführen, sollte es möglich sein.” Alle machen ein nachdenkliches Gesicht. Da kommt schon die erste vernichtende Antwort von Herrn Winter: “Sie müssen aber berücksichtigen, dass die Autos nicht teurer werden dürfen.” Danach wird die Fortsetzung der Sitzung auf den späteren Nachmittag verschoben. Inzwischen sollen wir alle Ideen für die günstigere Umsetzung des Problems suchen.

 

Wir sitzen wieder im Zimmer und der erste unterbreitet seinen Vorschlag. Herr Mosler sagt: “Ich habe mich informiert und bin darauf gekommen, dass man nur der Software, die bei der Abgasprüfung aktiviert wird, eine versteckte Funktion beifügen müsste, die die Abgaswerte auf dem Prüfstand manipulieren würden. ” Alle am Sitzungstisch versammelten Personen sind von diesem Einfall begeistert und so wird er umgesetzt.


Schilderung von Joel Faria (19. Januar 2016)

 

Das letzte Mal

Es ist der 13.November 2015. Ich gehe die Strasse entlang, die Kopfhörer auf und die Augen halb geschlossen. Ich konzentriere mich völlig auf meine Schritte und nehme nichts aus meinem Umfeld wahr. Die Hände in den Taschen verstaut komme ich vor der Konzerthalle an. 

Ich bin viel zu früh dran und weiss, dass ich noch lange auf meine Freundin warten muss. Fünf Meter vor dem Eingang nehme ich einen Knall war, der in mir sofort das Gefühl von Angst auslöst. Ich nehme die Kopfhörer ab und höre die Schreie von Dutzenden von Menschen. Einen Augenblick später rennen Menschen aus dem Gebäude. Ich bleibe jedoch wie angewurzelt mitten auf der Strasse stehen. Eine Frau rennt auf mich zu, ihre Kleidung ist Blut getränkt. Sie packt mich an den Schultern und schreit um Hilfe. Ich erwache aus meiner Starre und wähle den Notruf. Nach kurzer Zeit treffen die Krankenwagen mit Blaulicht ein. Mehrere Sanitäter stürmen aus den Wagen und eilen den Leuten zur Hilfe. Einer kümmert sich um die Frau, die immer noch ihre Fingernägel in meine Schulter krallt. Sie drücken die Frau auf den Boden und versuchen sie zu beruhigen. Meine Gedanken kehren zurück zu meiner Freundin. Wo ist sie? Ich schaue Richtung Haupteingang. Dort auf dem Boden fällt mir eine bekannte Jacke auf. Erst gehe ich langsam und dann immer schneller. Als ich ihr Gesicht erkenne, renne ich. Bei ihr angekommen, lasse ich mich neben ihr auf die Knie fallen. Ihre Kleider sind voller Blut. Eine Hand drückt sie gegen ihren Bauch. Sie scheint zu reden, doch sie ist schon zu schwach um klar sprechen zu können. Ich gehe mit meinem Gesicht näher an ihres, um sie besser verstehen zu können. 

Das einzige, was ich noch verstehen kann, ist ein schwaches Dankeschön und nach einer längeren Pause noch ein schwaches "für alles". Der Druck ihrer Hand lässt nach und ihr Blick wird leer.


Schilderung von Simon Bärtschi (13. Januar 2016)

VW Abgas Skandal
Als Markenchef des VW Konzerns muss ich in Kürze der Öffentlichkeit eine Mitteilung machen. Es wird den Menschen nicht gefallen, aber die Wahrheit muss ans Licht kommen. Während ich hier warte, zerreisst es mich innerlich, meine Nerven liegen blank.

Der Moment ist da. Ich trete auf die Bühne und verkünde die Wahrheit.

Der VW Konzern wollte wachsen und mehr Autos in die USA exportieren. Wir überlegten uns, wie wir das anstellen sollten. Wir wussten, Dieselfahrzeuge sind in den USA nicht weit verbreitet. So beschlossen wir, einen leistungsstarken Dieselmotor zu bauen, der einen geringen Emissionswert hat. Jetzt kommt der springende Punkt: Der Bau eines solchen Motors ist uns nicht gelungen. Es musste eine einfachere und schnellere Lösung geben. Wir haben ein Programm entwickelt, welches den CO2-Wert manipuliert, wenn der Wagen auf dem Prüfstand ist. Der CO2-Wert ist nur so hoch wie angepriesen, in der Realität aber deutlich höher. Ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit.


Schilderung von Roberto Schulze (13. Januar 2016)

Die „Solar Impulse 2“
Ich sitze im Cockpit, unter mir der Asphalt vom Flugplatz von Abudabi. Mein Kopilot und ich schauen uns an, ich bin so aufgeregt, dass ich meinen Anzug am liebsten schon wechseln möchte. Ich öffne das kleine Belüftungsfenster des Cockpits auf um frische Luft zu schnappen und  um nicht an meinem eigenen Geruch zu kollabieren. Über Funk teile ich an die Flugzentrale mit: „Ready to take off“.
Diese vier Worte lassen den Spass beginnen. Ich schalte mit zitternden Händen die Elektromotoren an und schaue meinen Partner an. Uns steht die Aufregung im Gesicht geschrieben. Die Helfer und Konstrukteure stabilisieren die Tragflächen und schieben mit an. Ich drücke den Gashebel bis an den Anschlag, volle Power. Adrenalin steigt mir in den Kopf in dem Moment, wo ich das Höhenruder zu mir ziehe. Ich schaue aus dem Fenster und kann es immer noch nicht glauben. Endlich ist es soweit, wir fliegen einmal um die Welt. Voller Stolz und Freude teile ich dem Tower mit: „Everything okay, over and out“. Die Flugüberwachung meldet, dass alles im Rahmen ist, Gott sei Dank! Lächelnd schaue auf die glitzernden, blendenden, mit Solar Paneel bedeckten Tragflächen.
Mich schüttelt es: Diese langen Dinger sind unsere Energieerzeuger, das ist Zukunft! Nächster Stopp Muscat!


Schilderung von Alex Rosenberg (13. Januar 2016)
 
Schreckstunden in Paris
Es ist der 13. November 2015. Meine Familie und ich sind im Fussballstadium in Paris und wollen uns das Spiel ansehen, auf das ich schon die ganze Woche hin fiebere. Es ist eine sehr klare und kühle Nacht doch die Menschenmenge und die Aufregung auf das Spiel wärmen mich innerlich auf.
Noch sind es etwa schon zehn Minuten bis das Spiel beginnt, doch mir kommt es vor wie eine Ewigkeit. Die Aufregung ist kaum mehr zu ertragen. Dann beginnt das Spiel. Schon in den ersten fünf bis zehn Minuten haben die Franzosen ein paar gute Torchancen gehabt, doch auch die Deutschen sind manchmal gefährlich nahe an den Strafraum gekommen. Plötzlich - in der 16. Spielminute - höre ich einen lauten Knall; die Menge bleibt für einen Moment totenstill. Doch die Ruhe löst sich nach einer Minute wieder und es ist wieder so laut wie bei Spielbeginn. Die Menschenmenge verfolgt das Spiel enthusiastisch weiter und mein Vater sagt mir, dass es bestimmt nur ein dummer Streich von Jugendlichen gewesen sei. Doch je länger das Spiel dauert, desto lauter wird das Geschrei, das von aussen in das Stadium dringt. Als ist jemand in Gefahr. Kurz vor dem Ende des Spiels gehe ich auf die Toilette. Als ich dort bin, höre ich ganz klar die Schreie von anderen Menschen.. Ich kehre ins Stadium zurück. Der Match ist vorbei und ein riesiges Chaos ist zu sehen: Alle Zuschauer versuchen aus dem Stadium zu rennen, so schnell wie es nur geht. Ich versuche meine Familie wieder zu finden, doch sie sind auch nicht mehr auf ihren Plätzen. Ich gerate in Panik. Es gelingt mir, durch die Menge hindurch zu schlüpfen und mich schnell zum Ausgang zu kämpfen. Plötzlich rumpelt mich jemand so grob von der Seite, dass ich hinfalle. Doch die Menge bleibt nicht stehen und läuft einfach über mich drüber. Ein Mann am Arm packt mich und zieht mich raus. Er bringt mich bis zur Garderobe des Stadiums. Dort erklärt er mir dass draussen ein Terroranschlag ausgeübt wurde und ich hier drinnen sicher sei.
Nach langen Ausharren wagen wir die Garderobe zu verlassen. Das Stadium ist komplett leer. Es ist gespenstig  ruhig geworden am Ort, wo am letzten Abend noch Tausende Menschen gejubelt haben. Ich bin froh, dass es vorbei ist. Plötzlich sehe meine Eltern. Sie rennen auf mich zu und nehmen mich in den Arm.


Schilderung von Lukas Arnold (13. Januar 2016)

Schrecksekunden in Paris
Es ist der 13.November 2015. Ich befinde mich mit Freunden im Bataclan-Theater, wo wir das Konzert der US-amerikanischen Rockband „Eagles of Death Metal“ zusammen mit ungefähr 1500 weiteren Personen bestaunen und geniessen. Der Konzertbesuch ist der Abschluss unser Ferien, den wir in vollen Zügen geniessen wollen.

Es ist 20:50Uhr: Das Konzert ist in vollem Gang und die Stimmung ist auf dem Höchststand angekommen. Das Licht der Scheinwerfer blendet und den kräftigen Bass spüre ich an meinem Körper aufprallen. Tanzend und hüpfend bewege ich mich durch die Menschenmenge und muss dabei darauf achten, dass ich meine Freunde nicht aus den Augen verliere. Es ist inzwischen 20:51: Mein Lieblingslied wird gespielt. Die Nebelmaschine läuft auf Hochtouren und die Musik ist jetzt noch lauter als zuvor. Die Stimmung wird dadurch noch mehr angeheizt. Plötzlich ertönen Schüsse. Sekunden später bricht die Musik ab und die Menschen um mich herum beginnen erschrocken zu schreien. Ich bleibe wie angewurzelt stehen und frage mich, was los ist. Panik bricht aus und alle Menschen rennen Richtung Ausgang. Ich packe einen Freund, der scheinbar noch nicht realisiert, was passiert am Ärmel und zerre ihn Richtung Ausgang. Hinter uns werden Menschen von Kugeln oder Granatsplittern verletzt und zu Boden geworfen. Es ist nicht mehr weit bis zum Ausgang und kurze Zeit später befinde ich mich ausserhalb des Bataclan-Theaters und atme tief durch, bevor ich weiter um mein Leben renne. Noch immer höre ich Schüsse und Explosionen im Inneren des Theaters. Ich bin froh, dass ich mit meinen Freunden etwas zu spät am Bataclan-Theater eintraf und mich so näher am Ausgang aufhielt. Ich bleibe erst stehen, als ich keinen Schuss mehr höre. Die meisten Menschen, denen die Flucht gelungen ist und jetzt wie ich auf einem grossen Platz unweit des Theaters stehen, weinen oder suchen hysterisch schreiend nach ihren Angehörigen oder Freunden. Es herrscht Chaos.

Endlich, nach langem Suchen finde ich sie. Uns allen steht der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Zum Glück wurde nur ein Freund durch einen Granatsplitter am Arm leicht verletzt und lässt sich jetzt von den nach und nach eintreffenden Rettungskräften verarzten. Mein Handy klingelt. Ich gehe ran und höre die erleichterte Stimme meiner Mutter. Sie hat über Internet erfahren, was in Paris gerade vor sich ging und macht sich grosse Sorgen. Nach diesem Ereignis möchte ich nur eines: nach Hause gehen!


Schilderung von Stefan Staub (13. Januar 2016)


Solar Impulse 2 „Mein unvergesslicher Start“
Erhobenen Hauptes gehe ich aus dem Hangar, der sich gerade öffnet. Es ist der 9. März 2015 und ich werde es schaffen. Ich werde die erste Etappe der ersten Weltumrundung mit einem Flugzeug fliegen, das nur mit erneuerbarer Energie angetrieben wird.
Stolzen Schrittens gehe auf dem schwarz glänzenden Asphaltboden. Ich spüre sofort die warmen Strahlen der aufgehenden Sonne in meinem Gesicht und halte an. Vor mir steht das wunderschöne, silbern schimmernde Wunder der Luftfahrtechnik. Es herrscht vollkommene Stille und ich spüre das Kribbeln in mir. Das anmutige Flugzeug mit der beachtlichen Spannweite zieht mich in seinen Bann. Das Kribbeln wird stärker, als ich mich darauf zubewege. Ich berühre einen der weissen Propeller. Ich spüre die glatte Oberfläche und die geballte Kraft, die bald damit erzeugt wird. Auf der Schattenseite lasse ich meine Hand über das Flugzeug gleiten, es fühlt sich noch kühl an. Ich gehe zum matten, silbrigen Rumpf des Flugzeugs und lasse mich vor den schwarzen Logos der Sponsoren, die an der Sonnenseite des Fliegers angebracht sind, ablichten. Als das Blitzlichtgewitter der vielen Fotografen vorüber ist, drehe ich mich um und werfe einen letzten Blick Richtung Tower, der das ganze Areal überragt. Es ist ein wunderschöner Tag, die Sonne scheint und der Himmel ist ganz blau wie das Meer, das ich noch überfliegen werde. Mit der Hilfe eines Teamkollegen steige ich durch die kleine Öffnung unter dem Flugzeug ein, setze mich auf den schwarzen, gut gepolsterten Sessel und schnalle mich mit dem knallgelben Haltegurt fest.
Jetzt ist es so weit: Die Anspannung ihn mir steigt. Wenn ich die Starterlaubnis bekomme, werde ich es allen beweisen, jawohl beweisen, dass man es auch mit erneuerbaren Energieformen weit bringen kann. Einmal um die Welt und noch viel weiter.


Schilderung von Noël Heinrich (13. Januar 2016)

Meine Flucht nach Deutschland
Ich heisse Amir und bin ein 18-jähriger Syrier. In meinem Land herrscht seit März 2011 Bürgerkrieg. Die Lebenssituation ist für mich unerträglich geworden. Die Angst um meine Zukunft ist gewaltig.

In unserem Dorf sind sogenannte „Schlepper“ aufgetaucht. Sie versprechen mir ein gutes Leben in Deutschland. Ich will fort von Syrien um in Freiheit leben zu können. Darum zahle ich den Schleppern umgerechnet 2000 Euro für die Flucht.  Sie laden mich in den Gepäckraum eines alten Lastwagens. Wir fahren in die Türkei. Dort steige ich in ein altes, überfülltes Boot, um über das Mittelmeer in einen Staat der EU zu gelangen. Ich habe unglaubliches Glück, dass ich heil in Griechenland ankomme. Jetzt führe ich meine Flucht über den Balkan nach Europa fort. Die Flucht ist sehr anstrengend. Es fehlt vielerorts an Essen und Trinken. Mein Ziel ist Deutschland. Dort lebt seit kurzem mein Freund. Er hat mir auf mein Handy geschrieben, dass die Flüchtlinge dort sehr willkommen sind. Ich steige in Ungarn nach langer Wartezeit in den Zug. Die letzte Etappe meiner Flucht führt nach Frankfurt am Main. Am Bahnhof werde ich von vielen Menschen jubelnd empfangen. Die Menschen schenken mir Kleider und Schuhe.
 
Ich bin endlich am Ziel meiner Flucht angekommen. Ich freue mich auf eine friedliche Zukunft.


Schilderung von Gregor Bär (13. Januar 2016)

FIFA
Ich bin jetzt schon über 40 Jahre ein Mitglied der Fifa; 40 lange Jahre, von denen ich 17 Jahre das Amt als Präsident ausübe. Im Vorfeld der Wiederwahl meines Amtes wurde schwere Kritik geübt.

Wegen Korruptionsverdacht wurden sieben hochrangige Funktionäre verhaftet. Zusätzlich wurden die WM-Vorvergaben an Russland und Katar wegen Bestechung von den Schweizer Behörden überprüft. Im Sommer wurde ich zu meiner 5. Amtszeit wiedergewählt. Es wurde viel Kritik und Beschuldigungen gegenüber mir gemacht, die ich nicht mehr ertragen konnte. So trete ich als Präsident zurück und werde das Amt noch so lange ausüben, bis der neue FIFA-Präsident gewählt wird. Ich konnte es nicht glauben, dass ich nach 17 Jahren als Präsident so abtreten muss und als korrupter, nicht fairer Mensch in den Gedanken der Menschen bleibe. Ich hatte nicht mal die Chance, nach der Wiederwahl die Vorwürfe, die gegen die Fifa gemacht wurden, zu bereinigen.

Ich werde mit meiner restlichen Zeit versuchen das Beste für der FIFA rauszuholen. Die letzte Aufgabe. die ich mir jetzt gegeben habe, ist nicht einfach zu bewältigen.


Schilderung von Patrick Stöckli (13. Januar 2016)

 

Die Überfahrt
Es ist der 16. September 2015 in einem sonst so ruhigen Hafenstädtchen nahe der Grenze von Algerien. Mehrere Schlepper warten ungeduldig mit mir gemeinsam auf die gefährliche Überfahrt nach Alicante, um Flüchtlinge aus Afrika zu transportieren.

                          
Wir alle sind ziemlich angespannt und man sieht uns die Nervosität schon von der Ferne in die Gesichter geschrieben. Eine laue Brise zieht mir um die Ohren. Ich schmecke die salzige Meeresluft und höre leise das Meer in der Ferne rauschen. Durchdacht treffe ich noch die allerletzten Vorkehrungen, um endlich mit meinem alten, rostigen Kutter ablegen zu können. Die weiss blätternde Farbe, die unter dem der Rost allmählich zum Vorschein kommt, ist fast nicht zu übersehen. Nur noch das eine letzte Mal muss er mir jetzt dienen, bevor der Rosthaufen ganz zerfällt. Sozusagen eine tickende Zeitbombe. Es geht los, gefühlte Hunderte Menschen stürmen auf mein Schiff und suchen sich verzweifelt ein Plätzchen, an dem sie verweilen können. Der Kutter ist mehr als nur überfüllt und quillt von zappelnden Menschen über. Wird er wohl so viele Menschen aushalten? Meine Entlöhnung habe ich schon im Voraus bekommen. Sie zahlen gut. Ich muss dieses Ding jetzt einfach noch ein letztes Mal durchziehen, ich benötige dieses Geld nämlich dringendst. Aber ist es Recht, dass ich sie in Gefahr bringe und gleichzeitig ausnehme? Zwei lange Tage wird die Überfahrt andauern. Mir ist aber irgendwie nicht ganz Wohl bei dieser Sache. Was ist wohl, wenn etwas schief geht? Darüber sollte ich mir jetzt keine Gedanken machen.

 

Ich löse die von den Wellen feucht gewordenen spröden Taue und lege mit meinem Boot ab. Volle Kraft Richtung rot leuchtender, untergehender Sonne und Küste Spaniens. Nun sehe ich kaum noch den Hafen hinter mir. Die Leuchtturmspitze ragt noch ein kleines bisschen empor. Noch ein letzter kurzer Blick zurück in die Heimat und damit auch in Richtung Hoffnung.


Schilderung von Nicolas Burnier (13. Januar 2016)

Die Bundesratswahl
Ich befinde mich im Bundeshaus, die Bundesratswahlen laufen. Sechs sind bereit wiedergewählt, jetzt geht es um den siebten und letzten Platz, und ich bin einer der drei Kandidaten der SVP. Zwei Wahlgänge sind bereits durch und ich liege vorne. Um mich herum sitzen meine Parteikollegen.
Ich schwitze, denn die Nationalratspräsidentin ist kurz davor das Ergebnis der dritten und hoffentlich letzen Abstimmungsrunde zu verkünden. Sie läutet die Glocke und im Saal wird es ruhig, ich beginne zu bangen. Ein Geruch, der irgendwo zwischen schwitzendem Politiker und kaltem Kaffe liegt, steigt mir in die Nase. Die Präsidentin beginnt ihren Kopf Richtung Mikrofon zu neigen und mir stellen sich die Haare auf den Armen auf, ich werde immer nervöser. Sie öffnet ihren Mund, bald kenne ich das Ergebnis. Ich spitze die Ohren, denn auf keinen Fall will ich verpassen, was sie sagt. Nun beginnt sie zu sprechen: „Gewählt ist mit 138 Stimmen Guy Parmelin“. Ja, JA ,JA, ich bin es, ICH. Fassen kann  ich es noch nicht, aber meine Kollegen beginnen schon damit mir kräftig die Hand zu schütteln und langsam begreife ich es auch selbst: Ich bin für die nächsten vier Jahre als Bundesrat gewählt. Jetzt nur noch die Dankensrede ohne erste Blamage hinter mich bringen und die Wahl glücklich annehmen.
Das ist er, der schönste Moment in meinem Leben. Ich darf als Bundesrat auf die Schweizer Verfassung schwören.


Schilderung von Christoph Luthiger (13. Januar 2016)

 

Anschläge in Paris
In der Nacht vom 13. auf den 14. November 2015 erwacht die Stadt Paris. Wegen ei-ner Anschlagsserie der Terrormiliz IS müssen Dutzende Einsatzkräfte ihre Arbeit an verschiedenen Orten vollenden.
Für mich ist es ein gewöhnlicher Freitag. Glücklicherweise habe ich frei. Ich bin im Supermarkt und kaufe für das vorgesehene Abendessen mit meiner Familie ein. Plötzlich ertönt in unmittelbarer Nähe ein greller Knall. Ich stehe vor dem Regal, welches in der hintersten Reihe des Supermarktes platziert ist. Ich sehe wie viele Passanten ihre Artikel zu Boden fallen lassen und in panikartig richtig Ausgang hasten. Ich bekomme Angst, auch mich befällt Panik. Ein beängstigendes Gefühl zieht mir den Nacken entlang zum Kopf hin. Ich begebe mich ebenfalls zum Ausgang. Er ist menschenleer. Durch das Schaufenster sehe ich, dass auf der Strasse ein riesiges Durcheinander herrscht und bereits Rettungskräfte mit lauten Warnsignalen durch die Gassen rasen. Mir ist bewusst, hier passiert etwas, das nicht alltäglich vorkommt. Ich begebe mich auf das Trottoir vor dem Supermarkt. Drei Strassen weiter sehe ich dichte, schwarze Wolken aus der Konzerthalle hinausschweifen. Ich greife nach meinem Smartphone um ein Foto des Gebäudes zu schiessen und daraufhin ruft mich meine Freundin an. Kaum verstehe ich Sie, wegen ihrer stockenden, hilflosen Stimme. Es ist mir klar, dass sie nicht sehr weit entfernt von mir sein muss. Sie sagt mir, dass sie mit ihrer Zwillingsschwester auf dem Weg zu einer Bar ist.
In diesem Moment, als sie die Bar betritt, beginnt eine Serie von blutigen Anschlägen in der Stadt Paris. Ich habe in diesem Moment solche Angst um sie.


Schilderung von Silvan Rölli (13. Januar 2016)

 

Abgas-Skandal
Ein schöner warmer Herbsttag. Die Bäume bunt, die letzten Vögel singen Ihre Lieder. In meiner Nase ein Duft von frischem Leder. Die Strassen vor mir trocken und wenig Verkehr: ein perfekter Tag um eine Fahrstunde zu haben. Der Radio lauft auf normaler Lautstärke.
Ich biege rechts ab. Die Nachrichten kommen im Radio. Zuerst gibt es einen kleinen Beitrag über den Kanton. Jetzt hören wir den Bericht über den Abgas-Skandal. Ich kann es nicht glauben, weil ich gerade einen Audi A3 Sportpack fahre, der auch zur der VW Gruppe gehört. Der Fahrlehrer lotst mich zum nächsten Parkplatz. Ich stelle den Motor ab, und mein Fahrlehrer und ich schauen uns verblüfft an. Fragen drängen sich auf, die uns niemand zu diesem Zeitpunkt beantworten kann.
Nach einem kurzen Augenblick sage ich zu meinem Fahrlehrer: ,,Komm wir fahren weiter, die Ingenieure, die das entwickelt haben, werden auch eine saubere Lösung finden. So setzen wir unsere Fahrstunde fort.


Schilderung von Olivier Gyger (11. Januar 2016)

 

Academy Awards
So wie jedes Jahr fand am 22. Februar 2015 die Oscarverleihung in Los Angeles statt. Als bekannter Fotograph Rey Viol Austins durfte ich an der grossartigen Verleihung dabei sein.Als die Schauspieler rein trudelten schoss ich schon sehr viele Fotos. Darunter auch die, die am Abend gewonnen haben was ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste. Eddie Redmayne, der britische Schauspieler gewann den Oscar als bester Hauptdarsteller. Er spielte im Film „The Theory of Everything“ den bekannten Physiker Stephen Hawkings, der bekanntlich an der unheilbaren Krankheit „Amyotrophie Lateralsklerose“  leidet. Eddie ist auch ein sehr guter Kumpel von mir und ich gönne es ihm sehr, denn seine Leistungen im Film waren wirklich überragend. Ich durfte dann noch ein paar Fotos von ihm mit seinem Oscar schiessen, er sah sehr glücklich aus. Den Preis für die beste Hauptdarstellerin gewann auch verdient die Amerikanerin Julianne Moore. Sie überzeugte mit ihren Leistungen und ihrer Hingabe im Film „Still Alice“. Der Film handelt von einer Akademikerin die an Alzheimer erkrankte und wie sie und ihre Familie auf die Diagnose reagieren. Auch von ihr schoss ich ein paar wunderschöne Fotos, eines von mir erschien auch in den „New York Times“. Die meisten aller Zeitschriften haben Fotos von mir ausgewählt, was mich natürlich unglaublich stolz macht.


Schilderung von Ädu Weber (11. Januar 2016)

 

Endlich! The Eagles of Death Metal. Live. In Paris! Ich musste lange warten und jetzt ist es endlich soweit. Hier im Bataclan herrscht eine gute Stimmung, die Leute werden von der Musik mitgerissen. Ich stehe auf der linken Seite vor der Bühne und geniesse das Konzert, als auf einmal Schüsse im Konzertsaal abgefeuert wurden. Im nächsten Augenblick liege ich am Boden, Leute schreien. Es fallen weiterhin Schüsse und als ich den Kopf drehe, sehe ich drei Männer, schwarz gekleidet mit Maschinengewehren im Eingang des Klubs, die wahllos in die Menge feuerten. Überall war Blut und andere Menschen die sich versuchen in Sicherheit zu bringen. Ich blieb einfach liegen, ich konnte und wollte mich nicht bewegen… aus Angst getroffen zu werden. Auf einmal wurde es still, und man hörte von draussen die Sirenen. Im selben Moment stürmen Spezialeinheiten den Klub, erneut werden Schüsse abgefeuert und Granaten werden eingesetzt. Nach ca. 10 – 15 Minuten war alles vorbei, überall lagen tote, verwundete oder Leute die sich vor Schock nicht mehr bewegen konnten. Als ich aus dem Konzertsaal herauskam, sackte ich zusammen. Diese Bilder werden mich noch lange verfolgen und die grosse Frage die sich heute Nacht viele andere Menschen auch stellen werden: Wieso?


Schilderung von Tobias Bossert (11. Januar 2016)

 

Griechenland Ade?
Es ist wieder ein Montag wie alle vorherigen auch, die Sonne strahlt durch den dünnen Vorhang welcher sich leicht im offenen Fenster bewegt. Obwohl die Sonne erst aufgegangen ist, ist es schon ziemlich warm, doch für mich ist das natürlich nichts neues, immerhin bin ich in Griechenland geboren, hier aufgewachsen und arbeite natürlich auch hier als Beamter in der Steuerverwaltung.
Doch dieser Tag sollte nicht wie alle andern werden.
Wie jeden Montag, gehe ich heute extra 5 Minuten früher aus dem Haus um noch beim Geldautomaten das Wochengeld abzuholen. Beim Automaten angekommen tippe ich „120“ auf dem klapprigen Eingabefeld ein, drücke die grüne „OK“ taste, der Automat rattert kurz, hält aber danach inne. Auf dem Display erscheint die freundlich ausgeschmückte Meldung „Lieber Kunde, das gewünschte Betrag kann leider nicht von ihrem Konto belastet werden, möchten sie stattdessen 60 Euro beziehen?“. Ich machte mir aber nicht weitere Gedanken. Ich denke mir, ich kann ja morgen wiederkommen und begebe mich zum Gebäude der Steuerverwaltung.
Kaum ist das Gebäude in Sichtweite, sehe ich schon ungewohnt viele Menschen auf der Strasse – ich schaue genauer hin, Moment die Meisten kenne ich ja, das sind meine Arbeitskollegen. Alle schauen gebannt auf eine grosse Leinwand, welche am Nachbarsgebäude aufgehängt ist, dort sind live die Verhandlungen über die Zukunft von Griechenland zu sehen, gerade wir darüber diskutiert ob der Austritt aus der EU eine mögliche Option darstellt. Der einzige Gedanken der mir immer wieder durch den Kopf geht „Warum machen sie das? Bis gestern war ja alles noch in Ordnung…“


Schilderung von Marc Rohrbach (11. Januar 2016)

 

Löwenjagd
Im Juli machte ich mit meinem guten alten Freund Walter Palmer einen Jagdausflug nach Simbabwe.
Die Art zu jagen die wir uns ausgesucht haben ist die Anspruchsvollste Praktik von allen. Es ist die jagt mit Pfeil und Bogen. Mit einem Gewehr Schiessen kann im Prinzip jeder. Einfach draufhalten und abdrücken. Die Jagt mit dem Bogen allerdings stellt hohe Ansprüche an Geist und Körper so braucht man ein hohes Mass an Kraft, Koordination und Konzentration um den Bogen zu spannen und danach unter Zug mit Ruhiger Hand das Ziel anzuvisieren. Ausserdem muss man die Flugbahn des Pfeils abschätzen, anhand davon wie sehr der Bogen gespannt ist und wie stark der Wind weht.
Hinzu kommt, dass ein Bogen eine geringere Reichweite hat und man vom Tier erreichbar wäre falls man nicht trifft. Das macht auch noch einen grossen Teil des Nervenkitzels aus vor allem wenn man bedenkt, auf was wir Jagt machten. Den König der Savanne. Einen stattlichen Löwen der mit einer überwältigenden Anmut Plötzlich in der Steppe vor den Fenstern unseres Jeeps auftauchte.   
Diesen Löwen werden wir erlegen sagte Walter und lächelte mir zu während er langsam auf ihn zufuhr. Wir hielten dann ein gutes Stück von ihm entfernt an und Stellten uns auf der Ladefläche unseres Fahrzeugs auf.
Er schoss und traf ihn in die Flanke. Der Löwe flüchtete. Nach 4 Stunden fanden wir ihn und brachten ihn zur Strecke. Allerdings war dieser Löwe bekannt und es ging ein Shitstorm über Walter.
Gott sei Dank weiss niemand dass ich auch dabei war


Schilderung von Joel Purtscheller (11. Januar 2016)

 

Mein sauberes Auto?
In meinem Leben setze ich auf Sparsamkeit und schonenden Umgang mit Mutter-Natur. Aus diesem Grund fuhr ich einige Jahr sogar gar kein Auto bis ich einen neuen Job als Farzeugprüfer in Detroit fand. Im Jahre 2009 kamen die neuen VW Modele in den USA auf den Markt ich war hell begeistert von der neuen sparsamen und doch Kräftigen Diseltechnik. Ich fand es sehr fortschrittlich und modern von VW solche Autos zu bauen, und kaufte mir selbst ein Neuen Passat. Da es mich selbst mit der Zeit wunder nahm wie Sauber er ist prüfte ich das Auto mal nach der Arbeit, ich bekam viel zu hohe Werte und dachte ich müsste einen Fehler gemacht haben. Also testete ich und mein Kollege Will das Auto am Wochenende noch einmal, und kamen auf dieselben hohen werte. Am Montag meldete ich es meinem Chef und der lachte nur und sagte ob ich immer solch ein Scheiss messen würde er habe schon hunderte neue VWs auf dem Prüfstand gehabt und es habe alles gestimmt. Also zeigte ich ihm die Werte und Methoden mit denen ich vorging. Und er sagte zuerst mal gar nichts und ging der Sache selbst nach.
Zwei Wochen später entschuldigte er sich bei mir dafür das er mich ausgelacht hatte und sagte das ich recht gehabt habe,  und natürlich habe ich seit dem ein bisschen einen höheren Lohn. Und das war meine kleine Geschichte zum VW Skandal.


Schilderung von Rodolfo Peixoto (11. Januar 2016)

 

Die Tötung von einem so mächtigen Tier war für meine Jagderfahrung ein tolles Erlebnis. Nur wusste ich nicht dass ich ein Wahrzeichen des Nationalparks getötet habe. Das mächtige Tier mit der Schwarzen Mähne hatte mir Angst bereitet. Ich hatte Glück, dass ich mit professionelle Jäger unterwegs war. Als wir den Löwen heraus gelockt haben, gab man mir das Zeichen, dass ich einen Pfeil auf ihn schiessen könne. Einen Löwen zu jagen gab mir ein grosses Gefühl von Macht, die anderen Jäger ermutigten mich weiter auf das geschwächte Tier zu schiessen. Erst nach ein paar Stunden verblasste der Adrenalin Schub und die Afrikanischen Jäger enthaupteten den Löwen. Mir wurde klar, dass etwas nicht stimmen konnte, deshalb fragte ich nach. Die Antwort der Jäger beruhigten mich ein bisschen denn sie meinten: „Dies sei normal hier in Afrika.“ Ich wurde von meiner eigener Dummheit und Naivität geblendet. Der Shitstorm der sich auf mich zog erfasste mich stark. Ich wollte mir mit 50 000 USD einen grossen Luxus leisten. Nun kann ich mich nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen, meine Praxis musste ich schliessen und in der Nachbarschafft wurde ich verscheucht. Ich konnte mich für einen Moment in das Leiden des Löwen hineinversetzten. Nun wurde ich gejagt und der Jäger war die ganze Welt. Ein Privat leben gibt es für mich nicht mehr ich musste untertauchen…..


Schilderung von Elias Multerer (11. Januar 2016)

 

Solar Impulse 2
Ich bin schon ganz aufgeregt aufgewacht und wusste heute geht es los. Das erste Hundertprozentige  Solarflugzeug das die Welt umrundet. Ich bin schon sehr aufgeregt auch wenn ich nicht selbst Fliege, ich werde nur im Kontrollraum sein aber dennoch kann ich es kaum glauben das es endlich soweit ist nach 13 Jahren Planung mit seinen Höhen und Tiefen. Aber jetzt können wir durchstarten. Ich bin zwar nur ein Ingenieur aber ich habe viel investiert in dieses Weltbewegende Projekt. Nun ist es soweit die Solar Impulse wird starten. Alle sind angespannt. Wird es gutgehen? Können wir den Anforderungen gerecht werden? All diese Fragen beschäftigen hier alle, es ist ruhig kurz vor dem Start alle sind noch ein letztes Mal voll konzentriert, er ist abgehoben endlich alle jubeln und sie freuen sich das es nun losgeht. Im Kontrollzentrum sehen wir alle Bertrand Piccard zu wie er die Maschine durch die Luft steuert, in Richtung Muscat er fliegt immer weiter und alles läuft perfekt, wir sind alle erleichtert als Piccard nach einem problemlosen Flug in Muscat landet, die erste Etappe ist geschafft. Wir sind alle stolz auf uns das wir so ein grosses Projekt bewältigen konnten, aber nun ist es geschafft. Die Solar Impulse 2 funktioniert so wie erwartet. Jetzt gehen wir die Ingenieure feiern, das Team ist mir an dieser Zeit wirklich ans Herz gewachsen. Dieses Ereignis wird in die Weltgeschichte eingehen  als Meilenstein der Fluggeschichte eingehen.


Schilderung von Luca Granito (11. Januar 2016)

 

Skandal Fifa Präsident Sepp Blatter
Sepp Blatter sagt: Er ist kein schlechter Mensch, im Interview bei SRF1.

Als ich da im Publikum sass und mir anhörte was Blatter zu sagen hatte, fiel mir eins auf: Er hat Angst sich der Wahrheit zu stellen. Immer wieder versprach er sich und er wirft jegliche Vorwürfe zurück und sagt immer wieder er wurde von der FIFA gewählt und kann nur von der FIFA abgewählt werden. Da überlegte ich mir, steht dieser man wirklich über dem Gesetz oder versucht er sich einfach nur aus den ganzen vorwürfen rauszureden. Leider ging er nur selten auf die Fragen des Moderators ein, das beste Beispiel ist war: Er will Einsichten in die FIFA geben doch er will seinen Lohn nicht Preis geben. Wie ich schon angetönt habe hat er sich viel verredet ein gutes Beispiel ist: Er sagte er hat keinen Einfluss wer in die FIFA gewählt wird aber er muss gleichwohl mit ihnen zusammen arbeiten. Da habe ich mir die Frage gestellt hat er als FIFA Präsident wirklich keinen Einfluss auf die Wahlen oder will er es nicht zugeben um sich selber von den Skandalen zu schützen. Am Schluss sagte
er: Mann soll im Nachweissen das er was Schlechtes getan hat weil er ist sich keiner Schuld bewusst. Nach meiner Meinung hat er was Schlechtes getan aber es gut versteckt sonst würde man keine solche Aussage machen.


Schilderung von Jannik Walther (11. Januar 2016)

 

Der Zahnarzt Walter Palmer aus der USA wollte in Afrika einen Löwen jagen, dafür besorgte er sich die Papiere und zahlte einem Safari-Organisator 50‘000.- Dollar für seine Hilfe.
 
Ich habe die beiden Jäger gesehen, sie haben den Löwen Cecil, das Wahrzeichen des Nationalparkes, mittels eines Köders aus der geschützten Zone des Nationalparkes gelockt, als dies geschah wurde er mit Pfeil und Bogen erschossen, erst Stunden später wurde er jedoch von ihnen entdeckt und konnte von seinem schrecklichen Todeskampf befreit werden. Die Wildhüter fanden die Leiche rasch weil er wegen Experimenten mit einem GPS-Halsband ausgestattet war, der Leiche fehlte Kopf und Fell. Wieder in Amerika sammelte ich mich mit einer Menge von Leuten, vor der Arztpraxis des Zahnarztes Walter Palmer und protestierten zusammen gegen die Aktion.
 
Das Verfahren gegen Walter Palmer wurde eingestellt, jedoch musste sich der Jagdorganisator gegen Zulassen einer verbotenen Jagd verantworten.  Ich hoffe doch dass dieser Fall von Cecil, was leider kein Einzelfall ist etwas gegen die Grosswildjagd ausrichten wird.


Schilderung von Thiemo Hohl (11. Januar 2016)

 

Ich war hautnah dabei als der Zwischenfall mit dem Löwen Cecile geschah. Walter Palmer schoss mit Pfeil und Bogen auf den Löwen und musste 50ooo Franken bezahlen. Cecile wurde aus dem Nationalpark gelockt und angeschossen. Er zog Ihm erbarmungslos sein Fell ab sowie den Kopf welcher er entfernte. Das Löwenmännchen galt als Wahrzeichen des Hwange-Nationalparks. Walters Praxis wurde nun geschlossen und die Jagdorganisation  bei welcher er einen professionellen  Jäger anstellte wurde, ist nun in einem Strafverfahren.


Schilderung von Yannick Zarlenga (11. Januar 2016)

 

Solar Impulse 2 André Boschberg
27. Juni 2015 abends

4 Wochen keine günstigen Flugverhältnisse. Das ursprüngliche Ziel war es, am 31. Mai zu starten. Das Wetter war zu schlecht, daher mussten wir warten. Morgen ist dann der tatsächliche Start erfolgte dann am 28. Juni 2015 um 18 Uhr UTC, was im Startland Japan am frühen Morgen ist. Die Vorbereitungen sind soweit abgeschlossen und ich bin jetzt schon bereit los zu fliegen.
28. Juni 2015 frühmorgens

Heute ist der Start. Ich werde um 18 Uhr starten, was in dieser Zeitzone sehr früh ist. In etwa 2h starten wir auf den Weg nach Hawaii. Dies wird knapp 5 Tage dauern.
29. Juni 2015 3h 29min UTC

Jetzt ist der „Point of no return“ überschritten. Jetzt muss ich bis Hawaii durchfliegen. Nur noch 4 Tage.
3. Juli 2015 15h UTC

Derzeitige Uhrzeit: 15 Uhr UTC. Die Landung erfolgt in etwa einer Stunde. Ich habe überhitzte Batterien, da die Wärmeabfuhr geringer war als ursprünglich gedacht. Die beschädigten Batterien zu reparieren wird mehrere Monate in Anspruch nehmen, sodass der nächste Flug zur Westküste Amerikas für Anfang April 2016 angesetzt ist.


Schilderung von Tim Dückers (11. Januar 2016)

 

VW Dieselmotoren
Ich habe mir vor neun Monaten einen neuen VW Passat mit einem Dieselmotor zugelegt da ich häufig längere Strecken zurücklegen muss und der Komfort und die Reichweite der Dieselmodelle überzeugt. Ich war der Meinung, dass diese Fahrzeuge zudem auch relativ schadstoffarm sind im Gegensatz zu anderen Herstellern. Als ich mir den Wagen gekauft habe, habe ich mir dabei logischerweise auch nichts Schlimmes gedacht. Als ich dann von der VW Kriese in den USA gehört habe, dachte ich mir auch noch nicht viel, da dies ja in den USA war. Aber als die Vorwürfe gegenüber VW immer konkreter wurden, wurde mir auch ein bisschen mulmig. Bislang hat man aber auch nichts von Verstössen in Europa gehört. Als aber dann bekannt gegeben wurde, dass auch in Europa diese „Probleme“ auftraten und bei welchen Modellen dies war, wurde mir klar, dass mein neuer Passat auch betroffen war. Bald hatte ich schon von der nächsten AMAG Garage einen Brief im Briefkasten mit der Mitteilung das mein Wagen umgerüstet werden solle, und ich mich doch bitte mit ihnen in Verbindung setzen solle.  Ich habe schlussendlich einen Termin bekommen,  wo ich mein Wagen in die Garage bringen soll und alles behoben werden solle.  Natürlich wird dies komplett kostenlos gemacht und mir wird ein Ersatzwagen zur Verfügung gestellt. Jetzt war es soweit vor einer Woche und mein Wagen wurde erfolgreich umgerüstet womit dieser nun den Normen entsprechen soll. Ich kann diese Aktion von VW nicht verstehen, denn schlussendlich hat es VW um vieles mehr gekostet, als wenn sie von Anfang an die Fahrzeuge richtig ausgestattet hätten. Auf jeden Fall habe ich jetzt mein neues Auto wieder und es ist sogar so wie es sein sollte, was will man mehr, ich hätte gedacht dass ich noch auf irgend eine Art und Weise draufzahlen müsste.


Schilderung von Yannick Forster (11. Januar 2016)

 

Auf der Flucht
Ich bin Emre und ich stehe gerade mit meiner Familie an der mazedonischen Grenze. Unser Ziel ist es, Deutschland zu erreichen, ob wir das erreichen ist noch ungewiss. Wir konnten erst eine kleine Strecke zurücklegen und sind schon jetzt ziemlich erschöpft. Unser 8-jähriger Sohn braucht dringend Medizin, weil er sehr krank ist, es sind aber nirgends Verpflegungszelte aufgestellt und ich mache mir große Sorgen um ihn. Wir warten schon seit zwei Tagen, bis wir endlich das Glück haben, einen Zug zu erwischen und durch Mazedonien zu reisen.
Wenigstens konnten wir alle Papiere besorgen, so dass wir legal, das heißt überhaupt mit dem Zug reisen dürfen.  Als Schlafmöglichkeit gab es wenigsten ein paar Unterstände und manchmal gab es sogar Zelte zum Schlafen. Ich hoffe für mich und meine Familie, dass wir heute einen Zug erwischen und unserem Ziel ein kleines Stück näher kommen.


Schilderung von Cedric Engel (11. Januar 2016)

 

Leben auf der Flucht
Mein Name ist Erkan und ich und meine Familie sind auf dem Weg nach Deutschland. Es ist ein langer und strenger Weg. Wir müssen jeder Zeit zittern und fragen uns, ob wir es überhaupt schaffen können. Es besteht immer die Möglichkeit, dass wir von der Polizei entdeckt werden. Das macht uns Angst. Doch wir müssen es Versuchen. Zuerst müssen wir überhaupt den Zug nehmen. Das müssen wir zuerst schaffen, denn viele wollen nach Deutschland. Es wird eine lange Reise voller Angst. Schlafen müssen wir in Zelte oder Garagen. Das alles damit wir es nur vielleicht schaffen. Immer wieder müssen wir uns verstecken von der Polizei. Wenn sie uns erwischen, müssen wir ins Gefängnis. Aber wir glauben an unseren Traum, dass wir irgendwann in Deutschland sind. Wir geben nicht auf.


Schilderung von Adrien Peralta (11. Januar 2016)

 

Anschlag auf Paris
Als ich heute aufwachte, machte ich mich auf „Freitag der 13.“-Witze gefasst. Niemand könnte vorahnen, dass man nicht mehr davon sprechen wird.
Alles begann am Abend, als ich mich um 9 Uhr es vor dem Fernseher bequem machte, um das Fussballspiel Frankreich-Deutschland anzusehen. Um 21:20 (also in der 16. Minute, sie kennen die Französische „Pünktlichkeit“) begann eine neue Seite in die Geschichte der Lichterstadt. Im Moment hatten alle es für ein Feuerwerk oder ähnliches gehalten, was aber in Wirklichkeit zu hören war, war die Detonation einer Sprengstoffweste eines Terroristen. Minuten später, als habe die Welt die erste Explosion nicht gehört, sprang sich ein 2.Terrorist in der Luft. Diese war deutlicher zu hören. Sogar die Spieler standen ein paar Sekunden still. Zu dem Zeitpunkt wüsste aber niemand davon und könnte sich nur Fragen stellen, die lange ohne Antwort blieben. Als Journalist bin ich neugierig und machte mein Laptop auf, um auf die Suche nach Antworten zu gehen. „Wahrscheinlich nichts wichtiges“, dachte ich mir. Ich würde aber bald meine Meinung ändern.
Die ersten Posts auf die sozialen Netzwerken klangen nach schlechten Witzen, bis dann mein Chef mich anruft: “Hast das Internet gesehen? In zwei Minuten bist du bei der Redaktion ipso-facto!“ Der Ton hatte mich fast umgehauen. Es klang nicht nach irgendein Promi-Scoop worauf er normalerweise total aus der Haut fährt. Diesmal ging es ernst, und wie. Es ging nicht darum, wer als erste Redaktion die meisten Informationen hat, sondern überhaupt Informationen zu haben. So klang sein Anruf.
Aber worum ging es? Als ich zur Redaktion gemütlich gehe, fallen mir die vielen Sirenen auf. Etwas ist los. Ich schau auf mein Handy. Bis ich das ganze erfahre.
Die Grande Nation würde Opfer eines Terroranschlags. Eines? Nein. Mehrere. Jetzt gehe ich nicht mehr zur Redaktion. Ich laufe. Ich renne. Ich sprinte. Ich will wissen was passiert ist. Oder eher, was am Passieren ist. Die Redaktion scheint mir der Ort, wo ich die Antworten bekommen werde. Ich komme an. Mein Chef sieht mich. Er schaut. Sein Gesicht sagt mehr, als sein Wortschatz ausdrücken kann. Ich schnapp mir eine Kamera samt Zubehör. Er drückt mir die Schlüssel des Redaktions-Van in die Hand und sagt mir wo. Ich stell keine Fragen. Ich weiss, dass er die Antworten nicht hat.
Ich steige im Van, während Motor startet werfe ich einen Blick aufs Smartphone. Im Netz ist die Hölle los. Alle wollen Antworten. Ich werde sie finden.


Schilderung von Andreas Marty (11. Januar 2016)

 

Der Euro-Mindestkurs ist Geschichte
Ich wohne an der Grenze zu Deutschland. Seit der Euro-Mindestkurs aufgelöst wurde hat es am Abend und vor allem am Samstag Stau. Auch um einen Parkplatz zu finden ist nicht einfach. Für mich lohnt es sich in Deutschland einzukaufen, weil ich eins zwei dort bin. Aber ich frage ich mich schon wenn ich Einkaufstouristen aus dem Tessin, Vallis oder Graubünden sehe ob es sich wirklich lohnt von soweit nach Deutschland einkaufen zu gehen. Für mich ist der starke Franken von Vorteil, aber für die Tourismusbranche der Schweiz ein Nachteil, weil viele Touristen nicht bereit sind so hohe Preise zu bezahlen, wie sie durch den aktuellen Euro-Franken Kurs entstanden sind. Als der Mindestkurs noch gegolten hat war 1 Euro 1.20 Franken. Jetzt ist ein Euro unter einem  Franken. Die Auswirkungen auf den starken Franken sind in der Tourismusbranche und im Exporthandel zu spüren.


Schilderung von Yanik Emmenegger (11. Januar 2016)

 

FIFA Präsident Sepp Blatter (Kameramann, Interview SRF Rundschau)
Als Kameramann der SRF Rundschau konnte ich bei einem Interview zwischen einem SRF-Moderator und dem momentan suspendierten Fifa Präsident Sepp Blatter dabei sein. Im Gegensatz zur Ausstrahlung, konnte man live vor Ort die Emotionen beinahe spüren.

Bei dem Interview mit Sepp Blatter, bei der Fernsehschau von SRF Rundschau, äusserte sich Sepp Blatter zu den Vorwürfen zur Korruption und Missetaten als Fifa Präsident. Die Fragen des Moderators waren zum Teil sehr direkt, jedoch bekam man eine gute Erklärung vom Präsidenten.

Ich habe während dem Gespräch der beiden bemerkt, dass sich Herr Blatter nicht immer ganz wohl gefühlt hat, schlussendlich jedoch zufrieden war, dass er einige Dinge klären konnte. Man merkte es Herr Blatter an, dass er nicht so glücklich mit der aktuellen Situation ist.  Durch die gezielten Fragen und die Hartnäckigkeit des Interviewers wurden dem zurzeit suspendierten Präsidenten Antworten entlockt, die viel offenbarten.


Schilderung von Kaytano Krause (11. Januar 2016)

 

Ruhig wurde es, als die kleine Glocke geläutet hattte. Frau Markwalder eröffnete die Sitzung. Heute werden alle Bundesräte gewählt und den neuen Bundeskanzler oder -kanzlerin. Die Stimmung stieg als Frau Markwalder die ersten Zahlen vorlas. Als man zu dem siebten Bundesrat kam, der Frau Widmer-Schlumpf ersetzen wird, wurde es mir etwas mulmig im Bauch. Denn ich bin einer der drei Anwärter auf den neuen Posten. Thomas Aeschi, Norman Gobbi und ich sind heute die Favoriten für den Sitz. In den ersten zwei Wahlgängen hatte niemand die absolute Mehrheit. Nach dem dritten Wahlgang war es soweit. Frau Markwalder sagte meinen Namen. „Gewählt ist mit 138 Stimmen Guy Parmelin“, tönte es in der Halle. Ich kann dieses Gefühl gar nicht beschreiben was es bei mir auslöste. Die ersten Schritte zu dem Rednerpult waren speziell, denn alle waren gespannt mich zu hören. Ich nahm mit Freude die Wahl an und war einfach nur begeistert. Ich konnte mich nur noch einige Meter bewegen ohne einen Reporter an meiner Seite. Ich freue mich schon jetzt auf die ersten Gespräche mit meinen Bundesratskollegen/innen.


Schilderung von Colin (11. Januar 2016)

 

Schilderung Thema Social Media Anschlag 13. November auf Paris
Als die Anschläge auf Paris am 13.November geschahen, löste das wieder auf den verschiedenen Social Media Plattformen einen Hype aus. Bei dem viele Personen anfingen ihr Profilbild mit einer Frankreich Flagge zu verzieren und selbst wussten sie nicht mal warum sie dies taten. Der Hauptgrund dazu war einfach weil es alle taten und bringen tut es den Leuten in Frankreich gar nichts. Denn damit wird eher das Ziel der Terroristen erreicht indem sie Aufmerksamkeit bekommen. Klar sollte man so etwas Schlimmes nicht verschweigen dennoch sollte man nicht 1000 Snapchat  Bilder mit dem Kommentar Pray for Paris machen und zuvor sagte man noch das Frankreich scheisse seihe weil der Franz Unterricht nicht beliebt ist, und in Wirklichkeit interessiert es einem nicht die Bohne. Sogar meine eigene Mutter und meine Schwester machten bei diesem Hype mit, so bin ich zu ihnen gegangen und habe sie dazu ausgefragt und genau wie ich befürchtete machten sie dies nur weil es alle taten. Nachdem äusserte ich meinen Kommentar zu dieser Sache und ich hatte ihnen gesagt ob sie eigentlich wissen wie peinlich das eigentlich ist den Social Media ist für alle zugänglich und wen es sie nicht interessiert oder sie nicht wissen wieso das alles passiert sollten sie es besser lassen als wieder irgend einem Hype zu folgen. Denn meine Mutter sagt immer man solle aufpassen was man im Internet postet und selber ist sie kein Stück besser als die Personen die jedem Hype folgen.
Im Grossen und Ganzen ist es schlimm was passiert ist und so etwas sollte man frühzeitig verhindern aber aus solch einem schlimmen Ereignis einen Hype zu machen ist einfach nur noch krank. Das Internet ist nicht so Anonym wie ihr denkt meine lieben Leute.


Schilderung von Dominic Schürch (11. Januar 2016)

 

Ich war bei der Oscar Verleihung dabei, und habe gesehen dass Leonardo di Caprio den Oscar nicht gewonnen hatte [1], und der Film mit dem bekannten Physiker Spephen Hawking, der an der unheilbaren Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) leidet, wurde die Hauptdarstellerin Julianne Moore aus Amerika als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Als wir zum Film The Theory of Everything  kamen dachte ich schon wer hier nominiert wird, und ich lag mit meiner Vermutung richtig, es war Eddie Redmayne.
Für Kritik sorgte in den sozialen Medien die Tatsache, dass die grosse Mehrheit der Nominierten weiss war.


2016 Edit: {1} obwohl ich mir sicher bin das er dieses Mal den Oscar gewinnt, mit dem neuen Film The Reverant – Der Rückkehrer! Die Schauspielerleistung die er gebracht hat ist einfach unglaublich, und im Film sagte er nicht einmal viel! Es gibt nicht viele Filme bei denen ich mir zu 100% sicher bin das er perfekt ist, aber bei diesem Film bin ich mit mir einer Meinung und auch Matt Damon hat mit dem Film The Maritan – Der Marsianer eine super Schauspielerische Arbeit geleistet, und dazu ist dieser Film auch meine persönliche Nummer eins!