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Beim Kauf eines Open-Air-Tickets stöhnt man manchmal auf, da kostet ein Tagesticket gut und gerne 120 Franken und bei einem Dreitagesticket belaufen sich die Kosten auch schon mal auf 280 Franken. Heisst das, dass sich die Festivalveranstalter und -veranstalterinnen auf Kosten des Publikums eine goldene Nase verdienen? Oder sind diese Preise Angesichts der Kosten gerechtfertigt?
Die Organisatorinnen und Organisatoren müssen die Gagen der Stars, die technische Ausrüstung, das Festivalgelände, die Security, die Haftpflichtversicherungen, die sanitären Anlagen und die Abfallentsorgung berappen.
Angesagte Künstlerinnen und Künstler müssen eingeflogen werden und erwarten eine gute Unterkunft – nebst ihrem Honorar. Ein Headliner kann bis zu 700 000 Franken kosten, Indie-Bands mögen kein sechsstelliges Honorar erhalten, aber der Transport und die Bühnendekoration muss dennoch eingerechnet werden.
Gewiefte Veranstalter sagen sich also, dass sie ein möglichst grosses Publikum haben müssen – bei 80 000 Besucherinnen und Besucher belaufen sich die Kosten für den amerikanischen Superstar nur noch auf 8.75 Franken pro Kopf. Aber natürlich muss bei einer so grossen Besuchermenge ein grösserer technischer Aufwand betrieben werden, es werden mehr Lautsprecher und Kabel sowie Technikerinnen benötigt.
Ein sommerliches Open-Air-Konzert bedeutet auch, dass genügend Getränke, Take-Away-Anbieter und Toiletten verfügbar sind. Die Organisatorinnen und Organisatoren müssen also über ein solides logistisches Konzept verfügen, damit die Nahrungsmittellieferanten die Nachfrage abdecken können.
Bei einem Festival auf einem Berggipfel muss beispielsweise geprüft werden, ob und wie die womöglich einzige Seilbahn sämtliches Bühnenequipment sowie alle Bierfässer rechtzeitig nach oben befördern kann, und es muss ein Plan B bestehen, falls die Stars plötzlich aufgrund eines Sommergewitters nicht mehr mit dem Helikopter eingeflogen werden können.
Für ein gut organisiertes Festival fallen also erhebliche Kosten an, die Ticketpreise dürften in den meisten Fällen gerechtfertigt sein – aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Beim Fyre Festival sorgten katastrophale Zustände auf dem Gelände (trotz horrenden Ticketpreisen) für einen Skandal.
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