Filmfestspiele in Berlin

Jedes Jahr werden in Berlin die Internationalen Filmfestspiele – die Berlinale – ausgetragen. Die Berlinale wurde 1951 das erste Mal durchgeführt und die Siegerinnen und Sieger wurden zunächst durch eine Publikumswahl ausgewählt. Erst ab 1956 wurde eine internationale Jury beauftragt, die Sieger zu küren; damit wurde die Berlinale mit den berühmten Filmfestivals in Cannes, Venedig oder auch Locarno gleichgestellt und erhielt entsprechendes Prestige.
Vom 9. bis am 19. Februar 2017 wurden rund 400 internationale Filme gezeigt, 18 davon von einer Fachjury bewertet. Dieses Jahr wurde überraschend der ungarische Film «Testről és lélekről» («Körper und Seele») mit dem goldenen Bären ausgezeichnet.

Der Film handelt von einer Liebesgeschichte zwischen einem schüchternen Finanzdirektor eines Schlachthauses und einer autistischen Fleischkontrolleurin. Nachdem sie entdecken, dass sie beide immer der selben Traum durchleben, nähern sich die beiden an und finden trotz Hemmnissen zueinander.

Als Favorit galt «Toivon tuolla puolen» («Die andere Seite der Hoffnung») des Regisseurs Aki Kaurismäki: Ein junger syrischer Flüchtling versteckt sich auf einem Schiff und landet in Helsinki, wo er von einem schwermütigen Finnen in sein Restaurant aufgenommen wird.

Obwohl in der Vergangenheit amerikanische Filme am häufigsten den Sieg davongetragen haben, versteht sich die Berlinale als Filmfestival, an dem sich auch unbekanntere internationale Filme präsentieren können. Durch die Fachjury von Filmschaffenden soll die Qualität der Siegerfilme gewährleistet werden.

Die Berlinale ist zudem das erste grosse Filmfestival, das auch eine eigene Kategorie für Fernsehserien eingeführt hat: Berlinale Special Series. So wurden etwa bekannte Serien wie «Better call Saul» oder «The Night Manager» mit Tom Hiddleston als Welt- bzw. internationale Premieren aufgeführt.