George Floyd

Der Vorfall, der zum Tod des Afroamerikaners George Floyd und monatelangen, teils gewalttätigen Protesten führte, ereignete sich am 25. Mai 2020 und begann mit dem Kauf einer Schachtel Zigaretten.

Weltweit wurde gegen Polizeigewalt protestiert. Quelle: iStock/400tmax

George Floyd kaufte besagte Zigarettenschachtel mit einem 20-Dollar-Schein und verliess das Geschäft, um in sein Auto zu steigen. Die Angestellten vermuteten, dass Floyd mit Falschgeld bezahlt hatte, und riefen die Polizei.
Als die Polizeibeamten Thomas Lane und James Kueng eintrafen, gingen sie zu Floyds Auto und forderten ihn auf, auszusteigen. Da Floyd zunächst nicht reagierte, richtete Lane seine Dienstwaffe auf ihn befahl ihm,


die Hände auf das Lenkrad zu legen. Floyd begann zu weinen und sagte, dass auf ihn schon mehrmals geschossen worden war. Lane zerrte ihn aus dem Fahrzeug und fesselte ihn mit Handschellen. Die Polizisten führten ihn schliesslich zu ihrem Streifenwagen. Da Floyd offenbar klaustrophobisch war und sich gerade von einer Corona-Infektion erholte, wollte er sich auf den Boden legen. Die Polizisten forderten ihn auf, auf dem Rücksitz Platz zu nehmen, was Floyd nicht akzeptierte. Infolgedessen kam es zu einer Rangelei. Inzwischen war ein zweiter Streifenwagen mit den Beamten Derek Chauvin und Tou Thao eingetroffen. Chauvin hielt Floyd fest und drückte ihn mit seinem Knie auf Floyds Hals auf den Asphalt. George Floyd sagte immer wieder, dass er nicht atmen könne («I can’t breathe»).
Floyd verlor das Bewusstsein, und obwohl die Polizisten keinen Puls mehr fühlten, leisteten sie keine Erste Hilfe, sondern fixierten ihn weiterhin auf dem Boden. Schliesslich traf ein Krankenwagen ein, Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. George Floyd wurde im Spital für tot erklärt.

In den kommenden Tagen und Wochen gingen in vielen Städten Personen auf die Strasse, um gegen Polizeigewalt gegen Schwarze zu demonstrieren. Teilweise kam es an den Demonstrationen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und Gegendemonstrant*innen sowie Ordnungskräften. In mehreren Staaten wurde die Nationalgarde aktiviert und wurden Ausgangssperren verhängt. Reporterinnen und Reporter wurden bei ihrer Arbeit behindert und teilweise verhaftet.

Es folgten weltweite Proteste gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt. Die Black-Lives-Matter-Bewegung motivierte auch viele Europäerinnen und Europäer, sich Demonstrationen anzuschliessen. Auch in der Schweiz kam es zu Solidaritätsbekundungen.
 


Nach Tod von George Floyd breiten sich Unruhen in den USA aus