Bild: Wikimedia Commons: Derek Redmond and Paul Campbell, CC BY-SA 3.0

«Make love, not war» – die Bedeutung des Woodstock-Festivals

Die USA befanden sich im fünften Jahr des Vietnamkrieges, als die Veranstalter 1969 zum «Woodstock Music and Art Fair», meist kurz Woodstock genannt, einluden. Vom 15. bis zum 17. August nahmen etwa 500 000 junge Menschen am Happening teil. Aufgrund des nicht erwarteten Massenansturms brach die Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung zusammen, der Regen machte die Veranstaltung zeitweise zur Schlammschlacht. Trotzdem wurde das Woodstock-Festival zum Inbegriff von Frieden, Liebe und Lebenslust.

 

Während den 1960er-Jahren wuchs im In- sowie auch im Ausland die Kritik am Kriegs-Engagement der Grossmacht USA. Vor allem junge Leute protestierten gegen den Krieg. Zudem nahmen die Rassenunruhen in amerikanischen Städten seit der Ermordung des Bürgerrechtlers Martin Luther King im April 1968 zu. Auch der Amtsantritt des konservativen US-Präsidenten Richard Nixon im Jahr 1969 heizte den Generationenkonflikt weiter an.

 

Viele junge Amerikanerinnen und Amerikaner wollten sich nicht länger von Eltern und staatlichen Autoritäten bevormunden lassen. Die nicht mehr als zeitgemäss empfundene Sexualmoral der Eltern lehnten sie ab. Sie sehnten sich nach einem Leben frei von Zwängen.

 

Gegenkulturen wie die Hippie-Bewegung bekamen Zulauf. Die «Blumenkinder» gaben sich das Motto «Make love, not war» und waren aus der bürgerlichen Wohlstandsgesellschaft ausgestiegen. Sie lebten die freie Liebe und waren dem Drogenkonsum nicht abgeneigt. Es entstanden Wohngemeinschaften, in denen der Traum vom «Paradise now» gelebt wurde.

 

Die Hippies waren auch am Woodstock-Festival präsent. Für drei Tage liessen die Festivalbesucherinnen und -besucher eine Traumwelt entstehen, in der man Musik hörte, gegen den Vietnamkrieg demonstrierte, Drogen konsumierte und sich «Love, Peace und Happiness» hingab. Bis heute verkörpert Woodstock den Mythos eines friedlichen, künstlerischen und «anderen» Amerikas.

 


Jimi Hendrix

 

Vor allem der Auftritt von Jimi Hendrix ging in die Woodstock-Geschichte ein. Er präsentierte seine Interpretation der US-Nationalhymne und verfremdete «The Star-Spangled Banner» mit seiner Gitarre. Er nahm damit auf akustische Weise Stellung zum Kriegsgeschehen in Vietnam. Hendrix traf damit einen Nerv der Zeit.

 

«Durch Spieltechnik und den Einsatz von Effekten liess er zwischen den bekannten Motiven der Hymne auch Kriegsszenen hörbar werden, darunter verblüffend deutlich Maschinengewehrsalven, Fliegerangriffe und Geschosseinschläge.»

Quelle: Markus Escher: 18. September 1970: Jimi Hendrix gestorben. (Memento vom 25. März 2013 im Internet Archive) In: MDR Info Kalenderblatt, 18. September 2006.

 

Warum Woodstock zu dem Ruhm gelangte, den es innehat, ist umstritten:

Woodstock: Zehn Mythen über Love und Peace

Bis heute gilt Woodstock als das grösste Musikfestival aller Zeiten. Die Wahrheit sieht etwas anders aus.

https://www.stern.de/kultur/musik/woodstock--zehn-mythen-ueber-love-and-peace-3532670.html


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Geschichte des Rocks: Hippies



Jimi Hendrix «The Star-Spangled Banner», live at Woodstock 1969



Film-Trailer «Taking Woodstock»