Zwei Morde, die bis heute nachhaltige Wirkung zeigen

Tausende Menschen gedachten am 15. Januar 2019 Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht anlässlich ihres 100. Todestags. Die beiden Sozialdemokraten und Mitgründer der Kommunistischen Partei in Deutschland wurden wegen ihrer politischen Überzeugung in der Weimarer Republik ermordet.

Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht waren wichtige Vorkämpfer und Vordenker der sozialistischen Parteien und Bewegungen. Insbesondere setzten sie sich vor und während des Ersten Weltkriegs für den Frieden ein.

 

Nach Beginn des Ersten Weltkriegs gründeten Luxemburg und Liebknecht die «Gruppe Internationale», aus der dann             Quelle Luxemburg: Wikimedia Commons, Bundesarchiv, Bild 183-14077-006, Unbekannt,  CC BY-SA 3.0 de            später der Spartakusbund                                                                    Quelle  Liebknecht: Wikimedia Commons, Unbekannt, Gemeinfrei      hervorging. In ihrem Programm forderten sie unter anderem die Einführung einer Republik und die Entmachtung des Militärs.

 

Am 4. Januar 1919 begann der sogenannte Spartakusaufstand. Sieben Tage lang dauerten die Kämpfe und wurden von nationalistischen Freikorps blutig niedergeschlagen. Über hundert Zivilisten und Revolutionäre wurden von den Militärs getötet. Luxemburg sowie Liebknecht waren Anführer und zugleich die prominentesten Opfer dieses Generalstreiks.

Kurz nach der Niederschlagung des Aufstandes wurden Liebknecht und Luxemburg festgenommen und verschleppt. In einem Hotel in Berlin wurden sie von regierungstreuen Soldaten gefoltert und daraufhin ermordet. Liebknechts Leichnam wurde an einer Polizeiwache abgegeben. Luxemburgs Leiche wurde in den Landwehrkanal geworfen. Man fand sie erst fünf Monate später. Beide Sozialisten wurden auf dem Friedhof Berlin-Friedrichsfelde begraben. Laut dem offiziellen Pressekommuniqué wurde Luxemburg von der Menge gelyncht und Liebknecht auf der Flucht erschossen. Regierung, Justiz und Militär versuchten, den Doppelmord zu vertuschen. Das Verfahren vor dem Kriegsgericht endete mit dem Freispruch von sechs der neun Angeklagten.

Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zählen bis heute zu den verehrten Leitfiguren der Linken.

 


 

Rosa Luxemburg und die Schweiz

Rosa Luxemburg, die eigentlich Rozalia Luksenburg hiess (den Schreibfehler der Behörden bei ihrem Nachnamen behielt sie bei), wurde 1871 in Polen geboren. In Zürich studierte sie unter anderem Rechts- und Staatswissenschaften sowie Volkswirtschaftslehre und Geschichtswissenschaft. Damals war es im deutschsprachigen Raum für Frauen nur in Zürich möglich, zu studieren.

 

Rosa Luxemburg wurde nach ihrem Tod Vorbild für Feministinnen und die Studentenbewegung.

 


Gedenkfeier: 100 Jahre Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht


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