Terror in Ägypten

Anschläge erschüttern die Welt – islamistische Terroristinnen und Terroristen verüben Bombenanschläge, um ihre politischen Ideen durchzusetzen. Nicht nur in christlich geprägten, sondern auch in mehrheitlich muslimischen Ländern kommt es zu Terrorismus.

Die Sankt-Markus-Kathedrale in Alexandria | Bild: Wikimedia Commons/Athanasius 77
Die Sankt-Markus-Kathedrale in Alexandria | Bild: Wikimedia Commons/Athanasius 77

Am 9. April wurde Ägypten von zwei Terroranschlägen erschüttert: Sprengsätze wurden in koptischen Kirchen in Tanta und Alexandria gezündet. Es kamen 44 Menschen ums Leben, 120 Personen wurden verletzt. Der IS (auch bekannt als Daesch) hat sich zu den Anschlägen bekannt.

 

In der Sankt-Georgs-Kirche in Tanta gelang es einem Selbstmordattentäter sich in der Kirche in die Luft zu sprengen. Nur wenige Stunden später verübte ein zweiter Täter in der St.-Markus-Kathedrale in Alexandrien ein weiteres Attentat: Polizisten hinderten ihn daran, die Kirche zu betreten, und in der Folge zündete der Attentäter seinen Sprengstoffgürtel vor der Kirche.


Gemäss der Neuen Zürcher Zeitung konnte ein weiterer Anschlag auf eine Sufi-Moschee in Tanta von Sicherheitskräften verhindert werden. Eine Bombe wurde rechtzeitig entschärft. Auch hinter diesem Anschlag dürfte der IS stehen, der nicht nur Christen, sondern auch Muslime mit einem anderen Religionsverständnis ablehnt.


Terrorberichterstattung in den Medien

 

Jede mediale Berichterstattung ist ein subjektiv wahrgenommenes Abbild der Realität – die Wirklichkeit kann nie umfassend dargestellt werden. Journalistinnen und Journalisten müssen zudem eine Themenauswahl treffen, sie entscheiden also, was in den Zeitungen gedruckt und auf den Online-Portalen veröffentlicht wird. Sie wollen zudem ihre Zeitungen verkaufen oder Klicks generieren, deshalb werden gewisse Nachrichten auf die Titelseite gesetzt oder eben nur als Randbemerkungen veröffentlicht.


Der Nachrichtenwert eines Vorfalls spielt also eine Rolle. Es gibt zahlreiche Kriterien und Theorien, was den «Wert» einer Nachricht ausmacht. Eine davon ist der Eliten-Bezug: Ereignisse, die Elite-Nationen (z. B. USA) oder Elite-Personen (z. B. Prominente) beinhalten, werden als wertvoller angesehen als Nachrichten, die Nicht-Eliten betreffen.
Im Falle von Terroranschlägen würde die Nachrichtenwert-Theorie erklären, warum beispielsweise im April 2017 in westeuropäischen Medien mehr über einen Anschlag auf französische Polizisten berichtet wurde als über die Attentate in Ägypten.


ARD: Kopten in Ägypten

Euronews: Ausnahmezustand in Ägypten: Zu spät

Euronews: Ausnahmezustand in Ägypten: schwerste Anschläge auf Christen seit Jahren