Nachdem Armeniens Präsident im Januar überraschend seinen Rücktritt erklärt hatte, wurde Wahagn Chatschaturjan im März zum neuen Staatspräsident von Armenien gewählt. Er steht vor grossen Herausforderungen: Zwei Jahre nach dem Krieg um die Region Bergkarabach ist die Situation nach wie vor angespannt.
Die armenische Flagge
iStockphoto/Royal Graphics
Im Juli 2020 eskalierte der Konflikt um die Region Bergkarabach, auch Nagorny Karabach genannt. In den militärischen Auseinandersetzungen zwischen Armenien und Aserbaidschan erlitten beide Seiten Verluste, viele Menschen wurden vertrieben. Während der territoriale Konflikt seine Anfänge bereits im 18. Jahrhundert hat, eskalierte die Situation zum ersten Mal nach dem Zerfall der Sowjetunion. 1992 bis 1994 kam es deshalb zum Krieg. Gewisse
Gebiete, die seit den 1990er-Jahren Teil Armeniens waren, wurden in den Auseinandersetzungen von 2020 von Aserbaidschan erobert und stehen seither unter deren Kontrolle. Im November 2020 konnte schliesslich ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet werden.
Für viele Armenier gilt der Gebietsverlust jedoch nach wie vor als nationale Demütigung.
Bis heute hat sich die Lage jedoch nicht vollständig entspannt. Seit dem Frühling 2021 kam es immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen. Der Konflikt hat sich auf weitere Gebiete der gemeinsamen Grenze zwischen Aserbaidschan und Armenien ausgeweitet. Noch im September 2022 kam es zu schweren Kampfhandlungen, bei denen über 200 Menschen starben. Wie bei seinem Vorgänger wird der anhaltende Konflikt deshalb wohl auch für Wahagn Chatschaturjan eine zentrale Rolle in seiner Präsidentschaft einnehmen.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bergkarabachkonflikt (Letzter Zugriff: 07.12.2022)
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/armenien-ruecktritt-101.html, (Letzter Zugriff:07.12.2022)
DW Nachrichten, Krieg um Bergkarabach wieder aufgeflammt
MrWissen2go, Armenien vs. Aserbaidschan: Was ist los in Bergkarabach?
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