Bayer übernimmt Monsanto

Monsanto stellt nicht nur Saatgut her, sondern auch chemische Pflanzenschutzmittel. In diesem Zusammenhang sorgte das Unternehmen wiederholt für negative Schlagzeilen. Während des Vietnamkriegs in den 1970er-Jahren wurde von Monsanto entwickeltes Entlaubungsmittel (Agent Orange) vom US-Militär eingesetzt, um Waldverstecke zu entdecken und Nutzpflanzen ihrer Gegner zu                                                                         Gentechnisch verändertes Saatgut. | Bild: Thinkstock         zerstören. Später sorgten Korruptionsprozesse und Verurteilungen wegen Umweltschäden und Etikettenschwindel für negative Schlagzeilen.

Im Zusammenhang mit der sogenannten Terminator-Technologie fiel ebenfalls der Name Monsanto: Dabei ging es um Saatgut, das nicht mehr keimfähig war; die Bäuerinnen und Bauern müssen also jedes Jahr neues Saatgut kaufen, weil die Früchte der Pflanzen selbst nicht mehr keimen. Monsanto war zwar nicht der einzige Konzern, der genmanipuliertes Saatgut produzierte, aber aufgrund der vergangenen Skandale verstärkte sich in der Öffentlichkeit das negative Bild des Unternehmens. Wegen des schlechten Rufs will Bayer nach der Übernahme den Namen Monsanto ablegen. Das Pharmaunternehmen Bayer selbst erhielt aber auch selbst unter anderem wegen HIV-kontaminierten Blutprodukten und Nebenwirkungen von Arzneimitteln schlechte Presse.

Die Fusion wird vor allem wegen der starken Position der beiden Konzerne kritisiert. In der sogenannten Agrochemie werden rund 70 % des Marktes von nur vier Anbietern kontrolliert. Durch diese Entwicklung werden Bäuerinnen und Bauern gezwungen, von einem der grossen Anbieter Saatgut und Pflanzenschutzmittel zu kaufen. Dies kann zu einer erheblichen Einschränkung der verfügbaren Anbaupflanzen und damit zu Umweltschädigungen führen.